Auf einem grauen Hintergrund mit Wellenmuster befinden sich zwei dunkellila Balken, einer vertikal links im Bild, einer horizontal im oberen Bereich, auf dem in weißer Schrift die Überschrift "Zukunft." steht. Links daneben prangen eine Reihe pinker Fragezeichen in verschiedenen Größen. Darunter bildet eine ebenfalls dunkellila kritzelige Skizze einer Weggabelung mit Grasbüscheln den Hauptteil des Bildes. Der Weg beginnt von unten und teilt sich dann jeweils gerade nach rechts und links. In der Mitte steht ein Wegweiser mit je einem Schild nach rechts und links, die allerdings beide nicht beschriftet sind.

Zukunft

Muss mensch zu 100% von etwas überzeugt sein, um es zu tun? Reichen 80%? 50%? 30%? Was, wenn es um etwas Lebensveränderndes geht?

Nein, das hier ist kein Teaser für ein neues Buch. Ein Post über mich. Meine Zukunft. Eine Entscheidung.

Fast 1000 Kilometer trennen mich, meine Heimat, meine Sicherheit, meine Selbstständigkeit von meiner Liebe, mehr Unterstützung, besserer Versorgung, einem Leben zu zweit.
Wir bauen keine Traumschlösser. Wir diskutieren, reflektieren, blicken der Realität ins Auge.
Ich stehe an einer Weggabelung, die keine ist. Vorwärts vs. stehenbleiben.
Hierbleiben beendet das Wir. Nicht sofort, aber ganz sicher.
Für eine Fernbeziehung über etliche Jahre fehlt es an Gesundheit, Energie und Geld. Schon jetzt bestimmen Arzttermine, Ämter, mein Kontostand, wann wir uns sehen und wie oft. Leichter wird in absehbarer Zeit nichts davon.
Nach vorne bedeutet, alles hinter mir zu lassen. Ein Zurück gibt es nicht. Mieten in meiner Heimatstadt sind für mich unbezahlbar. Mein Sicherheitsnetz besteht aus 4 Personen, die selbst um ihre Existenz kämpfen. Wenn ich diesen Glücksfall einer Wohnung aufgebe, dann für immer.
Ich liebe Listen. Aber analytisches Pro und Kontra funktioniert nicht, wenn ein Herz mitredet, das verlernt hat, zu vertrauen, am allermeisten sich selbst. Zu viel „Vielleicht“. Zu viel „Was wenn“. „Einfach machen, könnte ja gut werden“ ist schwer zu glauben, wenn das eigene Leben bisher durchwegs aus „auf die Schnauze fallen“ bestanden hat.

Wohin ich in meinem Leben überhaupt möchte, sollte ich mir selbst beantworten, kann ich aber nicht. Irgendwie überleben ist seit Jahren mein Ziel. Was danach kommt, keine Ahnung. Was danach je kommen sollte, keine Ahnung. Vermutlich gibt es dieses „Danach“ gar nicht. Träume sind längst geplatzt. Ich werde immer kämpfen müssen, immer etwas finden müssen, für das es sich weiter lohnt. Viel gibt’s davon zurzeit nicht.

Schreiben.
Zocken.
Sie.

Vielleicht reichen 80% Alternativlosigkeit. Vielleicht 50% Logik. 30% Mut.
Vielleicht ist das das Beste, was mir je passieren wird.
Vielleicht wird’s ja gut.
Vielleicht.